Samstag, 25. Oktober 2014

Warum eigentlich der Stadtbahner?

An dieser Stelle möchte ich kurz erklären, warum wir uns für unser Projekt TT-Modelle im Eigenbau ausgerechnet für die S-Bahn Baureihe 475 entschieden haben.

Erst einmal wäre da die beinahe schon tägliche Präsens. Für mich als gebürtigen Potsdamer, der immer wieder in Berlin zu tun hat, ist die S-Bahn natürlich oft genutztes Verkehrsmittel.

Aktuell werden auf den S-Bahngleisen die Baureihen 480, 481 und 485 eingesetzt.

Berliner S-Bahn Baureihen 480, 481, 485 (v.l.n.r.)
Wir haben uns aber durchaus absichtlich für die Old-School-Version entschieden - die Baureihe 475. Die erste S-Bahn an die ich mich erinnern kann, war eben der legendäre Stadtbahner.
Diese Baureihe hat optisch wirklich gar nichts nehr mit den heutigen Modellen zu tun, abgesehen von der typischen ocker-roten Lackierung. Das früheste Bild, das in meinem Kopf entsteht, wenn ich an Schienenfahrzeuge denke, sind die massiven Türgriffen an den alten Berliner S-Bahnen, die für ein Kind unmöglich zu öffnen waren.

19890612a Bhf. Steglitz
Baureihe 475
Neben den persönlichen, schmalzigen Erinnerungen sollte man allerdings nicht vergessen, dass der Stadtbahner vielleicht der bemerkenswerteste Triebwagen überhaupt war.

Zwischen 1928 und 1932 wurden 638 Triebwagen gebaut, jeweils in Kombination mit einem zugehörigen Beiwagen bzw. Steuerwagen. Unfassbare 65 Jahre später, nämlich 1997, wurde die letzte BR 475 aus dem regulären Betrieb genommen. Eine derartig lange Lebensdauer ist bei Nahverkehrsmitteln eigentlich unvorstellbar.
Das hatte natürlich auch seine Gründe. Der Stadtbahner war Vorbild für Stadtschnellbahnen auf der ganzen Welt. Die Züge waren verhältnismäßig leicht, schnell und einfach zu produzieren, unkompliziert in der Bedienung und günstig im Unterhalt.
Erstmals war es für den Zugführer möglich, die Türen automatisch (hydraulisch) zu schließen, damit waren beispielsweise die Zugbegleiter obsolet und konnten ebenfalls zu Zugführern umgeschult werden.

Eine bahnbrechende Entwicklung und eine Revolution für den ÖPNV. Man darf nicht vergessen, dass die Bahn in Berlin Ende der 20er Jahre noch nicht einmal vollständig von Dampf auf Elektrizität umgestellt war.

Übrigens ist die Typenbezeichnung etwas verwirrend. Ich verwende in diesem Blog immer die Bezeichnung BR 475. Eine kleine Übersicht klärt hoffentlich auf:
  • ET 165 (ursprüngliche Bezeichnung)
  • BR 275 (DR)
  • BR 475 (DB)

Auf stadtschnellbahn-berlin.de gibt es eine sehr lesenswerte und ausführliche Beschreibung der Baureihe 475.

Diese S-Bahn-Baureihe soll in jedem Falle auf unserer Platte fahren. Also: Auf geht's!!!

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